Dies ist der vierte Beitrag, wie ich zu meinen Zebrafinken kam.
Sie hatten jetzt also Namen. Frieda, Wilma, Sprotte und Trude nach den Wilden Hühnern. Man kann bei so jungen Vögeln nicht sehen, ob es Männchen oder Weibchen sind und es war mir eigentlich auch egal. Ich werde an dieser Stelle aber schon verraten, wer welches Geschlecht hatte, weil es das für mich beim Formulieren einfacher macht. Eigentlich erkennt man das erst, wenn das Gefieder sich umfärbt oder sie anfangen zu singen. Es singen nämlich nur männliche Zebrafinken.
Noch waren sie alle grau und keiner konnte singen, obwohl ich mittlerweile weiß, dass die, die schon in dem Alter viel quatschen, mit großer Wahrscheinlichkeit kurz darauf auch singen.
Frieda war der älteste. Er hat außerdem eine weiße Feder auf dem Kopf, an der man ihn auch jetzt noch erkennen kann.
Wilma, Sprotte und Trude waren die drei Geschwister. Wilma der mit zwei gesunden Füßen, Sprotte die mit dem abgefallenen Zeh und Trude die mit dem verdrehten Fuß. Daran konnte ich sie erkennen. Später habe ich sie auch an den Gefiederfarben und den Gesichtern erkannt.
Als sie in den Käfig zogen, hatte ich sie bereits drei Wochen bei mir. Ich musste sie noch immer füttern und habe bei mir zu Hause eine Routine entwickelt, in der die Ratten nicht zur kurz kamen und weiterhin ihren Auslauf abends erhielten, ich die Finken aber tagsüber unter Aufsicht rauslassen konnte, damit sie fliegen üben konnten. Dafür habe ich den Rattenkäfig für die Zeit immer abgedeckt. Außerdem musste ich auch mein Bett abdecken, weil es Vögeln leider egal ist, wo sie hinmachen.
Ich habe von Anfang an geliebt, dass sie so zutraulich und anhänglich waren. Das kannte ich von den eher scheuen Vögeln bei der Arbeit nicht. Diese Zutraulichkeit wird auch mit dem Alter weniger, wenn sie nicht mehr gefüttert werden. Aber je nach Persönlichkeit sind meine noch immer sehr anhänglich, jeder auf seine Art. Richtig kuscheln ist irgendwann aber nicht mehr angesagt, das wird uncool, wenn sie in die Pubertät kommen. Dann wird nur noch untereinander gekuschelt.
Wilma und Frieda waren die fittesten und wurden sehr schnell beste Freunde. Zebrafinken tun sich gern in Pärchen zusammen und sind auch monogame Tiere. Schon bald durften Sprotte und Trude nicht mehr bei ihnen schlafen und es gab zwei getrennte Nester. Wilma ist dem älteren Frieda immer gefolgt und hat ihn nachgeahmt. Es war schon echt süß. Auch, wie sie sich abends vorm Schlafen geputzt haben. Sie waren auch nicht unfreundlich zu den anderen beiden, aber sie wollten für sich sein und die Mädels konnten wegen ihrer Füße auch nicht so gut mithalten beim Erkunden.
Ich war mir damals ziemlich sicher, dass die beiden ein Paar werden würden, wenn sie erwachsen sind. Das ist für Zebrafinken wie gesagt sehr wichtig. Sie bilden auch gleichgeschlechtliche Pärchen, wenn das Verhältnis zwischen Weibchen und Männchen nicht stimmt. Ich wusste ja damals noch nicht, wie das bei meinen sein würde, aber vier war eigentlich eine bessere Zahl als fünf, das waren schon einmal gute Voraussetzungen. Und ich habe auch da schon gehofft, dass es entweder 50/50 ist oder alle dasselbe Geschlecht haben.
Wie das mit der Pubertät und dem Pärchenbilden weiterging, kommt dann im nächsten Post.
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